Gfr ckd wert erhöht

Der GFR-Wert ist ein Maß für die Funktionsfähigkeit der Nieren. Bei Nierenerkrankungen ist der GFR-Wert erniedrigt. GFR ist eine Abkürzung und steht für Glomeruläre Filtrationsrate. Der .

Nierenwerte

Von Lena Machetanz, Ärztin

und , Ärztin

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Als Nierenwerte bezeichnet man Laborwerte, die zeigen, wie gut die Nieren funktionieren. Sie werden im Blut oder im Urin bestimmt. Wichtige Nierenwerte sind zum Beispiel Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure. Weichen sie vom Normalwert ab, kann das auf eine Nierenerkrankung hinweisen. Lesen Sie hier alles Wichtige über die Wertvolle, welche Normalwerte gelten und welche Erkrankungen die Werte verändern.

Was sind Nierenwerte?

Bei den Nierenwerten handelt es selbst um Laborparameter, die einen Rückschluss auf die Nierenfunktion ermöglichen. Sehr häufig bestimmt der Arzt folgende Nierenwerte:

  • Kreatinin
  • Kreatinin- oder Inulin-Clearance
  • Cystatin C
  • Harnstoff
  • Harnsäure

Andere Blutwerte, die Aufschluss über das Nierenfunktion geben, sind Elektrolyte, Phosphat und Blutgase. Im Urin werden außerdem ermittelt:

Kreatinin- und Inulin-Clearance

Die Clearance liefert an, wie schnell die Nieren bestimmte Stoffe weg dem Blut herausfiltern. Zur Berechnung kann der Doktor entweder das Kreatinin (Abbauprodukt von Kreatin) oder das Inulin (ein Mehrfachzucker) nutzen. Letzteres ist allerdings sehr anfällig für Störfaktoren und wird deshalb in die Regel nicht mehr bestimmt.

Harnstoff und Harnsäure

Harnstoff ist das Endprodukt des Eiweißstoffwechsels. Täglich entstehen etwa 20 bis 40 Gramm Harnstoff in der Leber aus Ammoniak und Kohlendioxid (CO2). Neben geringen Mengen, die mittels dem Schweiß und Stuhl abgegeben werden, verlässt die Großteil des Harnstoffs den Körper über die Nieren: Dort wird der Harnstoff aus dem Blut herausgefiltert. Ein Teil davon wird dann wieder rückresorbiert (also wieder ins Blut geleitet), während der Rest mittels dem Urin ausgeschieden wird. Wie viel Harnstoff rückresorbiert wird, hängt von der Nierendurchblutung und der Ausgangsmenge ab: Je weniger Urin ausgeschieden wird, umso mehr Harnstoff wird zurück ins Blut transportiert.

Die Harnsäure ist ein Abbauprodukt von Bausteinen der Erbinformation DNS (Desoxyribonucleinsäure), genauer gesagt der Purinbasen Adenin und Guanin.

Wann bestimmt man die Nierenwerte?

Der Arzt bestimmt die Nierenwerte im Blut und Urin, um Nierenerkrankungen zu diagnostizieren oder ihren Verlauf zu kontrollieren. Der Harnstoffwert dient außerdem zur Kontrolle der Eiweißzufuhr bei Patienten mit einer bereits bekannten Nierenschwäche (Niereninsuffizienz).

Nierenwerte werden aber nicht nur zur Beurteilung der Nierenfunktion bestimmt. Die Harnsäure zum Beispiel spielt auch eine wichtige Rolle bei die Diagnostik und Therapiekontrolle der Hyperurikämie (Gicht). Auch während einer Chemo- oder Strahlentherapie wird sie wiederholt maßvoll. Den Kreatininwert ermittelt der Arzt auch im Rahmen von Bluthochdruck, Stoffwechsel- und Bindegewebserkrankungen.

Wann sind die Wertvolle zu niedrig?

Die Clearance der Stoffe Inulin oder Kreatinin gibt Aufschluss über die Filtrationsleistung der Niere. Siehe sinkt also, wenn die Nierenfunktion eingeschränkt ist (akute oder chronische Niereninsuffizienz). In geringerem Ausmaß sinkt das Kreatinin-Clearance auch natürlicherweise mit zunehmendem Alter.

Ein erniedrigter Kreatinin-Wert im Blut hat keine Bedeutung. Er findet selbst lediglich bei Patienten mit Untergewicht oder geringer Muskelmasse als Nebenbefund.

Eine erniedrigte Eiweißzufuhr lässt auch den Harnstoffspiegel absinken. Seltener sind angeborene Enzymdefekte der Grund für erniedrigte Harnstoffwerte.

Häufigste Ursache für niedrige Harnsäurewerte ist eine Überdosierung von Medikamenten, die den Harnsäurespiegel senken sollte. Diese werden zur Therapie der Gicht eingesetzt.

Nierenwerte: Tabelle mit unteren Grenzwerten

Wann sind die Nierenwerte zu hoch?

Die Messwerte der einzelnen Nierenwerte sprechen unterschiedlich auf verschiedene Erkrankungen an. Gründe für einen erhöhten Kreatininspiegel sind zum Beispiel:

  • Bluthochdruck durch Verengung der Nierengefäße (renovaskuläre Hypertonie)
  • Akromegalie (hormonell bedingte Erkrankung mit Vergrößerung von Händen, Füßen, Ohren, Nase etc.)
  • akutes Nierenversagen (z.B. durch allergische Reaktionen, Gifte, Verschluss der Nierengefäße, multiples Myelom oder Zerfall von Erythrozyten oder Muskelzellen)
  • chronisches Nierenversagen (z.B. durch Diabetes mellitus oder Bindegewebserkrankungen)

Ist die Konzentration der Harnsäure erhöht, nennt der Mediziner das Hyperurikämie. Sie beruht oder auf einer angeborenen Stoffwechselstörung oder zeigt sich als Symptom bei:

  • Fasten
  • schlecht kontrolliertem Diabetes mellitus
  • fettreicher Ernährung
  • Unterfunktion der Schilddrüse bzw. Nebenschilddrüse
  • Vergiftungen (z.B. mit Blei)

Auch Harnstofferhöhungen finden selbst bei einem Funktionsverlust der Niere, der unter anderen durch eine reduzierte Nierendurchblutung, bestimmte Medikamente oder Harnabflussstörungen entstehen kann. Ein leichter Anstieg des Harnstoffspiegels kommt bei eiweißreicher Ernährung oder geringer Flüssigkeitszufuhr (Dehydratation) vor.

Auch bei schweren Allgemeininfektionen wie zum Beispiel den Pocken finden sich erhöhte Nierenwerte.

Nierenwerte: Tabelle mit oberen Grenzwerten

Was tun bei veränderten Nierenwerten?

Sind die Nierenwerte erhöht, müssen der Arzt in erster Linie eine Nierenerkrankung ausschließen. Viele wichtige Hinweise hierfür liefern bereits Urinuntersuchungen. Siehe zeigen unter anderem, ob über die Nieren Eiweiß oder Blut verloren geht. Der Nierenspezialist (Nephrologe) kann außerdem den Urin durch ein Mikroskop beurteilen.

Eine Ultraschall-Untersuchung der Niere kann ebenfalls Aufschluss über krankhafte Veränderungen geben – etwa der Struktur oder Größe die Nieren oder der Harnwege. Manchmal ist auch das Gewinnung einer Gewebeprobe aus der Niere hilfreich, das im Labor angefärbt und im Mikroskop beurteilt wird. Die Entnahme der Gewebeprobe wird mit einer lange Nadel durchgeführt, die der Arzt unter Ultraschallkontrolle gezielt durch die Haut sticht.

Abgesehen von verschiedenen Nierenschädigungen können aber auch andere Krankheiten die Nierenwerte verändern. Die Arzt muss in Zusammenschau mit den Beschwerden des Patienten auch an diese Möglichkeiten denken und gemäß weitere Untersuchungen vornehmen.

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