Insektenstich infiziert
Manchmal infiziert sich die Wunde innerhalb von Stunden oder Tagen. Eine sekundäre Infektion sollte vermutet werden, wenn starke Schmerzen auftreten und die Rötung und Schwellung .Insektenstich
In Ausnahmefällen können Biopsieentnahmen aus Insektenstichen vorgenommen werden, um im Fall eines vom Patienten nicht erinnerlichen Stichereignisses die Diagnose zu sichern bzw. auszuschließen. Durch das Histopathologie lässt sich jedoch nur selten die Art des verursachenden Insekts eingrenzen oder ein Hinweis an eine mögliche Erregerübertragung durch das Insekt gewinnen.
Wie der klinische Aspekt bietet das histologische Bild von Insektenstichen ein breites, aber relativ umcharakteristisches Spektrum an Veränderungen. Die nachfolgend aufgeführten Befunde gelten als charakteristisch für die Iktus- (lat. ictus = Stich) oder Arthropodenreaktion, können in ihrer Ausprägung aber von Fall zu Fall variieren.
An der Einstichstelle besteht oft eine eventuell mit intraepidermalerVesikelbildung einhergehende fokale Spongiose oder eine fokale Epithelnekrose. Korrespondierend zeigt sich im Stratum papillare der Dermis ein Ödem, das bei starker Ausprägung zur subepidermalen Blasenbildung führen kann. In die oberen Dermis besteht ein interstitielles und perivaskulär betontes Infiltrat aus Lymphozyten, Histiozyten und eosinophilen Granulozyten, wobei insbesondere letztere als hinweisend auf einen Insektenstich gelten. Es kann sich in die Tiefe ausbreiten.
Selten können auch einige Neutrophile enthalten sein. Dabei ist der Umriss des Infiltrats häufig keilförmig, verläuft mittels der Basis parallel zur Epidermis und weist mittels der Spitze in Richtung Subkutis. Muzinablagerungen zwischen den Kollagenfasern oder kleinherdige degenerative Veränderungen des dermalen Kollagens können vorkommen. Selten - und wenn vorhanden diagnosesichernd - finden sich Bestandteile der Insekten oder ihrer Mundwerkzeuge.
Auch Spinnenbisse gehen mit den oben beschriebene Veränderungen einher, wobei epidermale Nekrosen und das dermale Ödem in der Regel stärker ausgeprägt sind. Zudem besteht häufig eine suppurative, also neutrophilenreiche, Entzündungsreaktion, das sich bis in die Subkutis oder sogar Muskulatur ausdehnen und im Sinne einer sekundären Vaskulitis auch Gefäße miteinbeziehen kann. Ein infektiöser Verlauf ist prinzipiell allerdings auch bei Stichen durch andere Insekten möglicher.
Zusätzlich zu den primär durch das Stichereignis bedingt Veränderungen können sekundär Zeichen der mechanischen Irritation in Falle stark juckender Läsionen bestehen, darunter Akanthose und Exkoriationen.
Weitere Krankheitsbilder, die dieser Kategorie histologisch zuzuordnen sind, sind beispielsweise das Erythema chronicum migrans durch einen Zeckenstich und die Skabies.