Kommunikationsmodelle paul watzlawick
Kommunikationsmodell von Paul Watzlawick Der Psychologe und Kommunikationsforscher Paul Watzlawick hat diesbezüglich der Kommunikation fünf Axiome aufgestellt: 1. Axiom „Man kann .Die fünf Axiome nach Paul Watzlawick einfach erklärt
Definition die fünf Axiome im Watzlawick-Modell
Das sogenannte Watzlawick-Modell von Paul Watzlawick stammt aus der Kommunikationswissenschaft und ist einer bekanntes Modell zur Darstellung der verschiedenen Aspekte von Kommunikation. Kommunikation besteht nämlich aus mehr als nur Gesprochenem.
Mithilfe der fünf Axiome zeigt Watzlawick, dass Kommunikation nicht nur zum Austausch von Informationen dient, sondern Faktoren wie die Beziehung der Kommunizierenden, ihre Stimmung und ihre Gefühle eine Rolle spielen. Auch kann mithilfe der fünf Axiome aufgeschlüsselt werden, wie Missverständnisse und andere Konflikte in der Kommunikation entstehen.
Axiome sind Grundsätze, die allgemein anerkannt sind. Das bedeutet, dass sie nicht angezweifelt werden und als richtig gelten.
Die folgende Tabelle dient als Übersicht über die fünf Axiome nach Watzlawick:
| Axiome | Grundsatz |
|---|---|
| Axiom 1 | Man kann nicht nicht kommunizieren. |
| Axiom 2 | Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt. |
| Axiom 3 | Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung. |
| Axiom 4 | Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten. |
| Axiom 5 | Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär. |
Axiom 1 – man kann nicht nicht kommunizieren
Das Axiom Man kann nicht nicht kommunizieren bezieht sich darauf, dass Kommunikation auch fern von gesprochenen Worten geschieht. In der Kommunikationswissenschaft werden dergleichen nonverbale Faktoren auch paralinguistische Phänomene genannt. Darunter stürzen beispielsweise die Sprechgeschwindigkeit, Sprechpausen, der Tonfall, aber auch körperliche Signale wie Körperhaltung, Mimik und Gestik.
Ein Beispiel für das erste Axiom ist die folgende Situation:
Im Bus sitzt jemand, der Kopfhörer trägt und weg dem Fenster schaut.
→ Obwohl die Person nicht spricht, verrät ihre Körperhaltung, dass sie sich nicht mittels anderen Menschen unterhalten möchte.
Axiom 2 – jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt
In seinem Kommunikationsmodell unterscheidet Watzlawick zwischen dem Inhalts- und dem Bezugspunkt der Kommunikation.
Der Inhaltsaspekt bezieht sich auf den Inhalt des Gesagten, also die Information, die der Absender dem Empfänger vermittelt.
Der Beziehungsaspekt zeigt auf, wie das Kommunizierenden zueinander stehen, also ob sie sich beispielsweise gut kennen und mögen oder Fremde sind. Unter dem Beziehungsaspekt lassen sich somit persönliche Meinungen bzw. Stellungnahmen über das Gegenüber fassen. Über den Bezugspunkt wird oft auch definiert, wie Mitteilungen aufgefasst werden.
Nach Watzlawick gibt es keine rein informierende Kommunikation. Das zwischenmenschliche Beziehung spielt demnach stets eine zentrale Rolle. Sie wird meist durch Gestik, Mimik oder den Tonfall geäußert. Doch auch durch die Wortwahl lassen sich Hinweise auf den Beziehungsaspekt untersuchen.
Ein alltägliches Beispiel für das zweite Axiom ist die folgende Situation:
Trotz Annas schwacher Argumente gegen Pawel unterstützt Zeynep siehe, da die beiden Mädchen befreundet sind.
→ Die freundliche Beziehung der Mädchen und ihr Zusammenhalt wird durch Zeyneps Unterstützung in der Diskussion deutlich.
Axiom 3 – Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung
Das dritte Axiom bezieht sich auf die Kommunikation als Wechselbeziehung zwischenraum Ursache und Wirkung. Jede Kommunikation auf der einen Seite löst eine Reaktion auf der anderen Seite aus, die wiederum einen Effekt beim Gegenüber auslöst. Watzlawick nennt diesen unabsehbaren Kreis auch Interaktion.
Ein Beispiel für das dritte Axiom aus dem Alltag könnte wie folgt aussehen:
Der Sohn streitet sich mit seinem Eltern. Der Vater wirft seinem Sohn vor, ihm nie wirklich zuzuhören. Der Sohn beschwert sich uber das ständige Nörgeln seiner Eltern und verlässt den Raum. Daraufhin ärgern sich wieder die Eltern uber ihren Sohn und der Sohn ärgert sich uber das Nörgeln der Eltern.
→ Das Beispiel veranschaulicht den Teufelskreis aus kommunikativer Aktion und Reaktion.
Axiom 4 – analoge und digitale Modalitäten
Watzlawick unterscheidet beim vierten Axiom zwischen analogen und digitalen Modalitäten.
Die digitalen Modalitäten bzw. digitale Kommunikation ist gekennzeichnet durch die Sprache auf der einen Seite und die Schrift auf die anderen Seite. Digitale Modalitäten beziehen sich demnach an verbale Äußerungen, egal ob mündlich oder schriftlich.
Analoge Modalitäten werden definiert über nonverbale Äußerungen, wie Mimik, Gebärde und Körpersprache. Diese nonverbalen Signale werden vom Entgegen in Verbindung mit den verbalen Äußerungen gebracht.
Eine Interpretation des Gesagten ist nur unter Berücksichtigung der nonsprachlichen Äußerungen möglich. Digitale Modalitäten werden somit immer vor dem Hintergrund der analogen Modalitäten interpretiert.
Im Alltag entdecken wir das vierte Axiom beispielsweise in folgender Situation:
Das kleine Mädchen kommt nach Hause und weint. Seiner Mutter fragt: „Was ist denn los, warum weinst du?“ „Nichts, es ist schon gut …“, beantwortet das Mädchen.
→ Da die digitalen Modalitäten (das Gesagte) und die körperlichen Signale (das Weinen des Mädchens) nicht zusammenpassen, bemerkt die Mutter, dass etwas nicht stimmt.
Axiom 5 – Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär
Das fünfte Axiom Watzlawicks bezieht sich, genau wie das dritte Axiom, auf die Beziehung der Kommunizierenden. Nach seinem Kommunikationsmodell ist Kommunikation entweder symmetrisch oder komplementär.
Symmetrische Kommunikation bedeutet, dass die beiden Kommunizierenden Ungleichheiten reduzieren und sich auf ihre Gemeinsamkeiten konzentrieren. So kann Kommunikation auf Augenhöhe stattfinden. Gleichzeitig spiegeln die Kommunizierenden das Verhalten des jeweils anderen.
Bei der komplementären Kommunikation liegen die Unterschiede der Kommunizierenden verstärkt im Fokuspunkt. Dabei handelt es sich oftmals um ein Machtgefälle, also um Hierarchien zwischen den Kommunizierenden. Komplementäre Beziehungen findet man beispielsweise zwischen Eltern und Kindern, Lehrkräften und Schülerinnen oder Schülern, Chefs und Angestellten.
Beispiele für das fünfte Axiom sind die folgenden Szenarien:
Tayfun und Abdul unterhalten sich über ihr liebstes Hobby: Fußball.
→ Sie sind Freunde und kommunizieren auf Augenhöhe. Diese gleichgestellte Unterhaltung über Gemeinsamkeiten ist die symmetrische Kommunikation.
Wenn Abdul sich jedoch mit seiner Lehrerin über den Deutschunterricht unterhält, spricht man von komplementärer Kommunikation, da die Lehrerin eine Autoritätsperson ist, der Abdul untergeordnet ist.
Das Watzlawick-Modell ist eines von vielen Kommunikationsmodellen. Es zeigt, dass Kommunikation mehr ist als ein nackter Austausch von Information.
Neben Watzlawick haben sich auch andere Kommunikationswissenschaftler mit Theorien der Kommunikation beschäftigt. Weitere bekannte Kommunikationsmodelle sind das Eisbergmodell, das Vier-Ohren-Modell, das Organon-Modell, das Sender-Empfänger-Modell oder die Transaktionsanalyse.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Fünf Axiome nach Watzlawick
Was sind die fünf Axiome?
Diefünf Axiome von Paul Watzlawick bilden eines die bekanntesten Kommunikationsmodelle zur Veranschaulichung zwischenmenschlicher Kommunikation.
- Man kann nicht nicht kommunizieren.
- Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt.
- Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung.
- Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten.
- Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär.
Was ist Kommunikation nach Watzlawick?
Nach Watzlawick ist Kommunikation mehr als der reine Informationsaustausch. Faktoren wie das zwischenmenschliche Beziehung und nonverbale Äußerungen sind ausschlaggebend. Watzlawick hat seine Kommunikationstheorie in Form von fünf Axiomen festgehalten.
Was sind Axiome auf Deutsch?
Axiome sind Grundsätze, die als universell angenommen werden. Ihre Richtigkeit muss also nicht geprüft werden.