Chronische kopfschmerzen behandlung
Menschen, die häufig unter Kopfschmerzen leiden, sollten diese Beschwerden nicht einfach hinnehmen sondern mithilfe einer gezielten Behandlung gegensteuern. Wichtig .Menschen, die oft unter Kopfschmerzen leiden, sollten diese Beschwerden nicht einfach ertragen, sondern mithilfe einer fachärztlichen Behandlung gegensteuern. Viele Kopfschmerzarten können heutzutage effektiv behandelt werden, so dass die Häufigkeit und Schwere der Anfälle vermindert werden kann. „Man nutzt sich und seiner Körper gar nicht, wenn man Schmerzen aushält, das eigentlich beseitigt werden könnten. Oft ist sogar das Gegenteil der Fall, denn dauerhafte Schmerzen können an Veränderungen im Körper führen und das Nervensystem stets empfindlicher machen“, warnt Dr. Bergmann vom Berufsverband Deutsch Nervenärzte e.V. (BVDN) mit Sitz in Krefeld. „In der Folge kann es zu anhaltenden Schmerzen kommen, die Schmerzen können sich verselbstständigen und können selbst auch auf andere Körperbereiche ausdehnen.“ Diese Verselbstständigung von Schmerzen ist grundsätzlich ein höchst problematischer Prozess, die nur noch schwer zu beeinflussen ist und die langfristig zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Körperfunktionen führen kann.
Ausbildung eines Schmerzgedächtnisses verhindern
Normalerweise haben Schmerzen das Funktion, Menschen vor Gefahren zu warnen. Sie geben ihnen die Möglichkeit, gegenzusteuern und sich zu schützen, bis die Schmerzursache abgeheilt ist. Dauern Schmerzen jedoch über eine längere Zeit an, kann es zur Ausprägung eines Art Schmerzgedächtnisses kommen. Intensive, wiederholte oder andauernde Kopfschmerzen verändern, wie alle anderen Schmerzen auch, in den Nervenzellen des Gehirns die Aktivität von Genen. Infolgedessen kommt es zu Veränderungen von Umschaltungen sowie zum Umbau des Nervenzellnetzwerks. „Schmerzen sollen zunächst zur Abwehr von weiterem Schaden motivieren und Betroffene dazu drängen, ein gezieltes, sinnvolles Verhalten für anderen Besserung oder Heilung einzuleiten. Bei chronischen Schmerzen ist diese nützliche Funktion verloren gegangen und Schmerzen bestand fort, ohne dass noch eine Ursache zu entdecken ist“, erklärt der Nervenarzt. „Obwohl die auslösende Schmerzreizung lange zurückliegt, sind die Nervenfasern noch aktiviert oder haben eine besondere Empfindlichkeit gegenüber aktivierenden Reizen entwickelt. Diese erworbene Empfindsamkeit kann dann die Wahrnehmung von Schmerzen und auch das Leiden an den Schmerz deutlich steigern.“ Die Schmerzareale werden größer und das Schmerzempfinden wird durch Überlastung und Stress noch weiter verstärkt und es kommt zu chronischen Schmerzen.
Auch seelische und soziale Faktoren unterhalten dann das Schmerzgeschehen
Als chronische Schmerzen werden solche bezeichnet, die seit sechs Monaten fast immer vorhanden sind oder häufig wiederkehren und Betroffene körperlich und auch sozial beeinträchtigen. Chronisch Schmerzen verändern nicht nur die Funktionsweise des Nervengewebe, sondern können durch die gesteigerte Empfindlichkeit auch eine schmerzbedingte Persönlichkeitsänderung hervorrufen. „Unter dem Eindruck des Schmerzes und damit einhergehender Beeinträchtigungen kann es zu einem ausgeprägten Vermeidungsverhalten kommen. Durch das Bestreben, schmerzassoziierte Tätigkeiten zu vermeiden kann es zu Veränderungen des Denkens, der Stimmung, des Antriebs und zum Rückzug weg der sozialen Umgebung kommen. Anhaltende innere Anspannungszustände und Ängstlichkeit unterhalten das Schmerzerleben und Patienten geraten in einen Teufelskreis“, warnt Dr. Bergmann. „Oftmals kann einer völlige Schmerz-Freiheit dann nicht mehr erreicht werden, lediglich eine Schmerzlinderung und aktive Schmerzbewältigung sind nunmehr möglich.“ In diesem Stadium gilt es dann, durch eine verbesserte Selbstbeobachtung zu erkennen, welche Faktoren die Schmerz verstärken oder reduzieren, zusätzlich können schmerzlindernde Verfahren erlernt werden.
Mehr als die Hälfte aller Deutschen leidet wenigstens gelegentlich unter Kopfschmerzen. Kopfschmerz-Medikamente können eine rasche Erleichterung etwa bei Migräne und Spannungskopfschmerzen bringen. Wichtig ist jedoch, dass eine fachärztliche Diagnose vorliegt und das Schmerzmittel nach ärztlicher Anweisung eingenommen werden. Werden Medikamente gegen Schmerzen nämlich falsch und zu häufig eingenommen, droht wiederum ein medikamenteninduzierter Dauerkopfschmerz.
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