Wohngebäudeversicherung kündigen nach beitragserhöhung

Auch nach einer Beitragserhöhung ist eine Kündigung möglich. In diesem Fall müssen Versicherte die Kündigung der Wohngebäudeversicherung innerhalb eines Monats .

Kündigung wegen Beitragserhöhung

Schreibt Ihnen der Versicherer, dass die Beitragen steigen werden – ohne dass sich gleichzeitig das Versicherungssummen entsprechend erhöhen? Dann haben Sie ein so genanntes "außerordentliches Kündigungsrecht". Entscheiden und handeln Sie rasch, dann können Sie die Versicherung kurzfristig kündigen, ohne sich an die sonst üblichen Fristen halten an müssen.

Das Prinzip greift übrigens noch weiter: Wenn Ihre Versicherungsbeitrag zwar gleich hoch bleibt, das Versicherungsunternehmen aber den Schutz reduzieren möchte, können Sie ebenfalls außerordentlich kündigen.

Eine solche Kündigung muss spätestens einen Monat nach Ankündigung einer Beitragserhöhung beim Versicherer eingehen. Wirksam wird sie zu dem Zeitpunkt, ab dem die höhere Prämie zu bezahlen wäre.

In der privaten Krankenversicherung entspricht die Frist zwei Monate nach Zugang der Erhöhungsmitteilung. Die Kündigungsmöglichkeit besteht bei Krankenversicherungen übrigens nicht nur bei einer Beitragserhöhung, sondern auch bei einer Steigerung der jährlichen Selbstbeteiligung.

Achtung: Es gibt Verträge, bei denen zwar regelmäßig die Beiträge steigen, aber die Versicherung dafür auch mehr leistet. Das ist zum Beispiel bei Berufsunfähigkeitsversicherungen oft der Fall (und kann auch sehr sinnvoll sein). Steigt der Prämienfaktor um das gleiche Summe wie der Summenfaktor, haben Sie kein außerordentliches Kündigungsrecht. Sie bekommen ja mehr für Ihm höheren Beitrag. Dann kommt nur eine ordentliche Kündigung in Frage.

Kündigung in bestimmten Lebenssituationen

Auch bei einem Umzug sowie dem Verkauf von Auto oder Haus haben Sie die Chance, vorzeitig aus bestimmten Versicherungsverträgen auszusteigen.

  • Wer in eine andere Stadt zieht, kann die Hausratversicherung kündigen, wenn dabei der Beitrag durch die Zuweisung in eine neue Tarifzone steigt. Spätestens einen Monatlich, nachdem die erhöhte Beitragsrechnung zugestellt wurde, muss das Kündigung beim Versicherer vorliegen. Wirksam wird sie dann einen Monat nach Zugang beim Versicherungsunternehmen.
     
  • Beim Verkauf eines Hauses kann der Käufer (nicht der Verkäufer) das Wohngebäudeversicherung kündigen. Und zwar erst dann, wenn er als Eigentümer im Grundbuch eingetragen ist. Ab diesem Zeitpunkt läuft die einmonatige Kündigungsfrist.
     
  • Wer ein Auto kauft und dieses nicht zuvor abgemeldet wurde, übernimmt erst auch den für das Fahrzeug gültigen Versicherungsvertrag. Allerdings kann der neue Besitzer mit Ummeldung eine neue Police abschließen. Der bisherige Versicherungsvertrag endet dann automatisch.

    Wichtig: Verkaufen Sie Ihr Auto, raten wir dazu, dieses vor dem Verkauf selbst bei der Zulassungsstelle abzumelden. Damit endet dann auch der Versicherungsvertrag und Siehe erhalten die zu viel gezahlten Beträge erstattet. An jeden Fall sollten Sie aber den Übergabezeitpunkt des Autos schriftlich festhalten. Ebenfalls sollte im Kaufvertrag das Pflicht des Käufers zur unverzüglichen Ummeldung vereinbart werden. Warum Sie sich so genau darum kümmern sollten: Sofern der Käufer vor Ummeldung einen Unfall verursacht, muss Ihre Versicherung für den Schaden aufkommen und es kann zu einer Hochstufung kommen.
     
  • Wenn der Versicherungsnehmer stirbt, enden manche Versicherungsverträge automatisch, andere wiederum können vom Erben übernommen werden. So endet z.B. das Privathaftpflichtversicherung mit dem Tod, sofern eine Einzelversicherung bestand. Im Falle einer Familienversicherung genießen die mitversicherten Individuen so lange Versicherungsschutz, bis der nächste Beitrag fallend wird, sofern der Vertrag nicht vom Erben weiter wird. Eine Kfz-Versicherung geht auf den Erben des Autos über.