Lendenschmerzen
Schmerzen im unterer Ruecken: Symptome, Ursachen & Behandlungsmöglichkeiten. Ziehende oder drückende Schmerzen im unteren Rücken; Ausstrahlende Schmerzen in den Beinen .Die Lendenwirbelsäule
Als Lendenwirbelsäule wird in der medizinischem Fachsprache der untere Teil der Wirbelsäule bezeichnet und als Lumbago die umgangssprachlichen „Kreuzschmerzen.“ Die gängige Abkürzung für die Lendenwirbelsäule lautet LWS und die die dazugehörigen Lendenwirbelkörper LWK.
Die Lendenwirbelsäule liegt unterhalb der Brustwirbelsäule und beginnt mit dem ersten Wirbelkörper, an welchem keine Rippe mehr tastbar ist. An die 5 Wirbelkörper der Lendenwirbelsäule schließt sich das Steißbein an, dessen ursprüngliche Wirbelkörper im Laufe der Evolution an einem einzigen Knochen verschmolzen sind.
Die einzelnen Wirbelkörper sind untereinander über Bandscheiben und die sogenannten Facettengelenke verbunden. Jeder Wirbel besteht aus einem massiven Wirbelkörper und den Wirbelbögen, die den Rückenmarkskanal umschließen. Hierbei verbindet die Bandscheibe die Wirbelkörper und das Facettengelenk das Wirbelbögen miteinander.
Die Bandscheibe fungiert als eine Art Stoßdämpfer oder Puffer der Wirbel untereinander und besteht in ihrem Inneren aus einer gallertartigen Masse die selbst mit Wasser vollsaugt und so Belastunggsspitzen und Stöße abfängt und der Wirbelsäule ihre enorme Beweglichkeit verleiht.
Zwischen den Wirbelbögen und Wirbelkörpern bahnen sich Nervenbündel weg dem Rückenmark ihren Weg in die entfernten Bestandteile unseres Körpers um dort Muskeln oder andere Körperfunktionen zu steuern. Schmerzen in der Wirbelsäule, also Rückenschmerzen, gehören neben Erkältungskrankheiten zu den häufigsten Gründen eines Arztbesuches in Deutschland.
Symptome und Ursachen
Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule können sehr unterschiedlich sein, von drückend bis stechend oder auch stumpf. Wichtig ist auch die Unterscheidung ob die Schmerzen immer da sind, nur bei einer bestimmten Belastung (z.B. nur im sitzen, stehen oder liegen) oder gar nur zu bestimmten Tageszeiten auftreten.
Sind die Schmerzen nach einem kurzfristigen Ereignis wie beispielsweise einem Umzug vorhanden und verschwinden nach dem Ende der Belastung innerhalb geringer Tage wieder, so kann von kurzzeitiger Überlastung als Ursache ausgegangen werden. Auch kurzzeitige Schmerzen durch einseitige Belastung sind meist nur von kurzer Dauer und verschwinden von alleine wieder.
Bei Gewalteinwirkung auf den Verschieben muss auch immer ein Wirbelkörperbruch in Betracht gebunden und dringend abgeklärt werden.
Allgemein gilt, dass umgehend einer Arzt aufgesucht werden sollte wenn sich die Beschwerden nicht bessern oder gar stärker werden. Typische Ursachen sind dann oftmals ein Hexenschuss, ein Bandscheibenvorfall, das Facettensyndrom oder eine degenerative (=abnutzungsbedingte) Ursache.
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Hexenschuss
Der Hexenschuss kommt, wie der Name schon andeutet, plötzlich und unvorbereitet oftmals aus einer völlig belanglosen Bewegung heraus. Er macht sich sofort mit einem starken stechenden Schmerz im Lendenwirbelbereich bemerkbar, der jede Bewegung unmöglich macht und den Betroffenen in dieser Position zu verbleiben zwingt.
Ursache eines Hexenschusses ist die Reizung der Nervenbahnen, das zwischen den Wirbeln aus dem Rückenmarkkanal austreten. Das Reizung führt zur sofortigen Anspannung der Muskulatur in diesem Gebiet, was schließlich in der Bewegungsunnfähigkeit durch starke Anspannung der Muskulatur mündet und den Betroffenen unter starken Schmerzen in dieser Position verharren erlaubt. Aber auch wenn der Schmerz noch so quälend sein mag, ein Hexenschuss ist für den Betroffenen zwar wirklich unangenehm jedoch nicht gefährlich für ihn.
Weitere Informationen erhalten Sie unter unserem Thema: Hexenschuss
Facettensyndrom
Das Facettensyndrom trägt seinen Namen aufgrund der Facettengelenke der Wirbelsäule, die die Wirbelbögen miteinander verbinden. Durch das natürliche Alterung verlieren Bandscheiben im Laufe des Lebens an Flüssigkeit in ihrem Inneren. Zum einen nimmt ihre Funktion als Stoßdämpfer und zum anderen ihren Höhe kontinuierlich ab. Durch diese Veränderungen erfahren das Facettengelenke immer mehr an Belastung und beginnen aneinander zu reiben, was mit starken Schmerzen für den Betroffenen verbunden ist.
Nähern sich die Wirbelkörper noch weiter an, können die Nervenbahnen, die den Rückenmarkskanal an dieser Stelle verlassen noch eingeklemmt werden, was größere Folgen nach sich ziehen könnte. Die Schmerzen entwickeln beim Facettensyndrom neben den gelenkbedingten Ursachen noch durch eine reflektorische Anspannung der Wirbelsäulenmuskulatur, die dann als Blockierung der Wirbelsäule enden kann.
Die häufigste Art von Schmerzen und Bewegungseinschränkungen in diesem Bereich entwickeln durch Blockierungen der Beweglichkeit im Gelenk. Diese können von erfahrenen Physiotherapeuten gut behandelt werden.
Weitere Informationen erhalten Sie unter unserem Thema: Facettensyndrom
ISG-Syndrom
Als ISG bezeichnet man in der Medizin das Ileosakralgelenk. Als Os Ilium wird hierbei der Beckenknochen bezeichnet, der das Beckenschaufel bildet und als Os Sacrum der Steißbeinknochen. Das Ileosakralgelenk bezeichnet also die Verbindung dieser beider Knochen.
Dieses Gelenk ist von besonderer Bedeutung, da es das Becken mit der Wirbelsäule verbindet und dafür sorgt, dass der Mensch aufrecht laufen kann. Zudem dient es der Kraftübertragung der Beine auf den restlichen Körper.
All diese Aufgaben sind mit einer Belastung diesen Gelenkes verbunden und können daher gestört werden, was nicht selten mit Schmerzen endet. Diese Schmerzen finden sich dann im unteren Lendenwirbelsäulenbereich (LWS) und im Bereich des Steißbeines.
Weitere Informationen erhalten Siehe unter unserem Thema: ISG-Syndrom
Bandscheibenvorfall der LWS
Einen Bandscheibenvorfall der LWS kann man in vielen Fällen sehr eindeutig über die Ausstrahlung des Schmerzes in das Beine feststellen. Die Lendenwirbelsäule (LWS) ist durch ihren hohe Belastung durch fast das gesamte Körpergewicht stark beansprucht und neigt am häufigsten zu Verletzungen oder alters- und abnutzungsbedingten Folgen.
Anatomische Ursache eines Bandscheibenvorfalles der LWS sind herausrutschende Teile einer Bandscheibe nach hinten, links oder rechts. Drückt dieser herausrutschende Komponente auf die in dieser Höhe auftretenden Nervenstränge können die Nervensignale nicht mehr übertragen werden: Die Muskulatur können nicht mehr auf die Reize reagieren und andere Reize, wie z.B. die der Haut können nicht mehr an das Gehirn gesendet werden.
Der Patient bemerkt die Störung der Nerven durch Schmerzen, Kribbeln oder Taubheitsgefühle in den Beinen. Auch die Reflexe an den betroffenen Körperstellen verändern sich. Ein erfahrener Arzt kann aufgrund des Musters, an welchen Stellen die Taubheitsgefühle auftreten, wo das Kribbeln ist, wo die Reflexe verändert sind bzw. wo die Muskulatur schwach sind genau herausfinden welcher Nervenstrang aus welcher Höhe eines Wirbelkörpers betroffen ist.
Ursachen für diesen schmerzhaften Vorfall der Bandscheibe der LWS sind meist im Alltag der Patienten zu finden. Hierbei bilden das häufigsten Ursachen falsches Heben und Tragen, schlechte Körperhaltung (vor allem falsches Sitzen) oder extreme Belastungen bei sportlicher Aktivität. Trotz vieler bekannter Ursachen ist jedoch nicht in vielen Fällen keine Ursache auszumachen.
Lesen Siehe mehr zu diesem Thema unter: Bandscheibenvorfall der LWS
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Abnutzung = Degeneratives Wirbelsäulensyndrom die LWS
Abnutzung ist ein völlig normaler Prozess in unserem Körper. Die Lendenwirbelsäule ist durch die riesige Belastung und Beweglichkeit durch das eigenen Körpergewicht außergewöhnlich häufig betroffen. Durch die natürliche Alterung der Wirbelscheiben verlieren diese durch zunehmenden Wasserverlust an Höhe und die Wirbelköper und Gelenke verändern ihre Form durch die jahrelange Dauerbelastung. Ähnlich wie bei einer Arthrose führen diese Veränderungen zu stärksten Beschwerden für das Betroffenen.
Lässt sich keine Ursache für die Schmerz finden, so sollten auch zwingend noch seltenere Ursachen für Rückenschmerzen in Betracht gezogen und untersucht werden. Eine sehr typische Diagnose, wenn die Schmerzen im Sitzen besser werden ist die Spinalkanalstenose der LWS. Hierbei verengen Knochenvorsprünge den Rückenmarkskanal (=Spinalkanal) und das Nerven werden bedrängt, was sich ähnlich wie die Bandscheibenvorfall in Nervenschmerzen und Rückenschmerzen bemerkbar macht. Das Tatsache, dass die Schmerzen im Sitzen besser werden macht dieses Krankheitsbild sehr eindeutig, da bei den allermeisten anderen Ursachen die Schmerzen im Stehen am besten zu ertragen sind.
Auch einige rheumatische Erkrankungen spielen sich im Wirbelsäulenbereich ab und sollten durch eine Blutuntersuchung abgeklärt werden. Hierfür kommen vor allem Betroffene in Betracht, die diese Schmerzen über einen Zeitraum von mehr als 6 Wochen haben und das Beschwerden vor allem morgens auftreten und im Renne des Tages bessern werden.
Bei älteren Menschen und bei Frauen ab der Menopause sollte auch immer an eine Osteoporose gedacht werden. Bei einer Osteoporose wird der Knochenbau dünner und zerbrechlicher und die Knochen brechen sehr leicht und oftmals ohne äußere Gewalteinwirkung. Es ist also durchaus möglich mit Osteoporose unaufmerksame Knochenbrüche zu erleiden. Diese werden dann erst durch die resultierenden Schmerz bemerkt. Von Osteoporose ist seitlich langen Röhrenknochen wie dem Oberschenkel oder Oberarm vor allem die Wirbelsäule betroffen.
Neben der Osteoporose sollte bei älteren Männern bei neu aufgetretenen Rückenschmerzen auch das Möglichkeit eines Tumors gedacht werden. Bei Männern kommen in dieser Hinsicht allen voran ein Tumor die Prostata in Frage, da diese Art von Tumoren sehr häufig ihre Tochtergeschwülsten in den Wirbelkörpern ausbildet.
Was tun?
Ist man noch nicht von Beschwerden betroffen, neigt jedoch dazu so, sind effektive vorbeugende Maßnahmen die wichtigste Behandlung. Kraftaufbau an Bauch und Rücken durch Rückenschulungen sowie rückenschonendes Arbeiten sind hier die wichtigsten Maßnahmen.
Übergewichtige Betroffene sollten ihr Gewicht reduzieren um die Belastungen auf die Wirbelsäule zu reduzieren. Diese muss das gesamte Körpergewicht mit wenigen Zentimetern Oberfläche tragen. Umso geringer das Gewicht umso gering also die Belastung für den einzelnen Wirbelkörper.
Nicht nur für die Reduktion des Gewichtes sondern auch zur Stärkung der Rückenmuskulatur sollte Bewegung so oft wie möglich an der Tagesordnung sein. Schon eine halbe Stunde tägliches Gehen kann die Beschwerden wesentlich lindern.
Trainingsübungen für zu Hause können den Muskelaufbau ebenso effektiv unterstützen. Das Training sollte jedoch immer nach genauer Anweisung ausgeführt werden, da hier ein falsches Ausführungen der Übungen zu weiterer Verschlechterung der Beschwerden leiten kann. Die schlechteste Art gegen Schmerzen im Wirbelsäulengegend anzugehen ist sich überhaupt nicht zu bewegen.
Wie bei vielen anderen Erkrankungen des Skelettsystems eignen sich auch Kälte- oder Wärme-Anwendungen. Die Temperatur kann zum Beispiel durch Moorpackungen,Fangopackungen Rotlicht, Kompressen oder auch einfach eine Wärmflaschen auf den Rücken gelangen. Auch ein mollig warmes Vollbad oder ein Saunagang können die Muskulatur soweit entspannen, dass die Beschwerden schnell nachlassen.
Treten Schmerz länger auf, so neigen sie dazu zu chronischen Schmerzen zu werden, indem der Körper ein Schmerzgedächtnis ausbildet. Dieses Areal in unserem Gehirn wird in Zukunft viel intensiver auf nicht schmerzhafte Reize reagieren sowie zu dauerhaften Schmerzen ohne Reiz zu leiten.
Sollten die Schmerzen trotz einfacher Maßnahmen wie oben beschrieben nicht besser werden, so wird ein Doktor früher oder später mit Medikamenten gegen den Weh vorgehen. In diesem Falle wird er immer einer Schmerzmittel verschreiben. In angebrachten Fällen wird er auch direkt in den Wirbelsäulenbereich einspritzen, der von den Schmerzen betroffen ist.
Auch aus dem Bereich die traditionellen chinesischen Heilverfahren hat sich besonders die Akupunktur für die Behandlung von lang andauernden Rückenschmerzen sehr bewährt.
Bei der Körperlage gibt es den hilfreichen Tipp die sogenannte Stufenlage anzuwenden. Bei dieser werden die Beine und das Becken jeweils im 90°Winkel angewinkelt und abgestützt. Ziel ist es immer das Betroffenen möglichst schnell wieder in den Alltag an integrieren.
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