Camper südafrika erfahrungen
welche Erfahrungen habt Ihr letztendlich mit Eurem Camper von Maui gemacht? Wir wollen mit unseren beiden Kindern Mitte Juli 6 Tage einen Camper mieten und tendieren . Da es im Netz nicht sonderlich viele Ausführungen über das Reisen mit einem Wohnmobil und das Campen im Allgemeinen in Südafrika gibt, dachte du mir unsere Erfahrungen einmal zu teilen, gerade auch für andere Familien, die es interessiert. Fazit vorweg: Mit dem Wohnmobil durch Südafrika ist super und wird völlig unterbewertet.
Reisezeit: Wir (das sind unsere beiden Kinder 3 & 5, meine Dame und ich) waren knapp 7 Wochen unterwegs, zwischenraum Ende Januar bis Mitte März 2023. Vorteil ist, dass es keine High Season mehr war und Campingplätze deutlich günstiger und vor allem verfügbar waren. Südafrikaner sind ziemlich campingbegeistert und daher sind das Plätze zw. Anfang Dezember bis Mitte Januar lieb ausgebucht. Spontan geht da nichts haben wir mehrfach gehört. Auch über Ostern sollte man rechtzeitig vorbestellen. Am besten aber wohl vermeiden.
Vermieter:
Es gibt Stand März 23 nur zwei Anbieter von Wohnmobilen nach unserer Recherche. Das sind Maui und Bobo Camper. Alle Portale enden bei den beiden. Gerne ergänzen in den Kommentaren, wenn es da noch weitere gibt. Für Südafrikaner ist ein Motorhome anscheinend nicht das richtige Gefährt (nicht genug Off-road tauglich). Auf den Campingplätzen findet man hauptsächlich Wohnwagen, richtig coole Anhänger (mal nach Bush Lapa googeln) oder Zelte, bzw. Dachzelte. Wir haben nur wenige Südafrikaner mit einem Wohnmobil getroffen (ich glaube 3 oder 4). Daher vermutlich die magere Auswahl an Vermietern.
Wir haben uns für Bobo Camper entschieden. Zwar etwas teurer als Maui, dafür erlaubt Bobo aber das Fahren auf Gravel Roads. Maui untersagt das ausdrücklich in ihren AGBs. Daher wäre Touren durch den Addo oder Mountain Zebra NP nur bedingt oder gar nicht möglich. Da wir auch sonst flexibel bleiben wollten und keinen Bock auf möglichen Stress hatten, haben wir lieber etwas mehr bezahlt. Wir haben aber im Addo auch einen Maui Camper gesehen. Wer also risikofreudiger ist, kann das natürlich machen. Bobo schränkt nur einer paar Pässe ein, die werden aufgeführt in den AGB. Meist, weil ein Wohnmobil einfach zu riesig ist. Zudem war Bobo besser bewertet.
Wir haben über TUI Camper gebucht. Hatten auch direkt bei Bobo angefragt, aber das war 1500 teurer. In Summe haben wir für 45 Tage 4900 bezahlt. Das ist inkl. Einwegmiete, Abholung vom Flughafen in Kapstadt und einer deutschen Zusatzversicherung (separat) zur Reduzierung des Selbstbehalts (die war schon um die 300). Ein Gasgrill hatten wir noch als Sonderausstattung dazu genommen, aber das war günstig.
Ein Risiko sollte man kennen: bei beiden Anbietern zahlt das Versicherung nicht, wenn man die Kiste auf das Seite legt. Auch die deutsche Zusatzversicherung springt nicht ein, da sie nur das abdeckt/reduziert, was auch die Originalversicherung abdeckt. Daher also lieber etwas langsamer in den Kurven.
Ansonsten waren wir mittels Bobo zufrieden. Haben uns in Kapstadt vom Airport abgeholt, das Wohnmobil war startklar, alles war an Bord und heile und es wurde ganz ok das Gefährt erklärt. Da wir etwas Erfahrung hattest, war das nicht so schlimm. Wenn man das erste Mal mietet, sollte man vieles nachfragen, dann wird auch ausführlicher erklärt. Aber als ich erklärte, ich möchte mir das Dach von oben betrachten, wurde mir ohne Murren eine Leiter geholt. Als nach zwei Wochen ein Campingstuhl hinüber war, kampf die Kommunikation schnell. Wir sollten einen neuen erwerben und den Beleg aufbewahren. Geld gab es dann zurück bei Abgabe. Von zwei weiteren Campern das mit Bobo unterwegs waren, hörten wir Ähnliches. Die Service war sehr gut.
Die Station in Kapstadt ist ordentlich außerhalb, in Atlantis. Transfer kann man über Bobo, bzw. bei TUI gleich mittels buchen. Transfer von der Station in Johannesburg zum Airport ist inklusive. Aber die sind auch nur ne 1/4 Stunde entfernt. Abgabe war schnell und problemlos.
Was wir komisch fanden, war das Bobo keine Kindersitze für Kinder älter 2 Jahre bietet. Auch auf Nachfrage nicht. Machen die einfach nicht. Da unsere Airline Kindersitze kostenfrei mitnahm, haben wir dann unsere von zu Hause eingepackt.
Du würde wieder mit Bobo buchen.
Fahrzeug:
Vorweg, die Spezifikationen und Ausstattungen schaut euch am beste auf der Seite von Bobo an. Da ist alles gut beschrieben, daher werde ich hier nicht weiter groß drauf eingehen. Die Ausstattung fanden wir gut, da fehlte nichts Relevantes.
Wir haben uns für den Discover 6 mit Alkoven entschieden. Da wir Oneway von Kapstadt nach Johannesburg gefahren sind, mussten wir unser Gepäck mitnehmen. Wenn man am gleichen Ort abgibt, kann man auch seiner Taschen und Koffer bei Bobo lassen. Da das Fahrzeug keine größeren Staufächer hat (dazu später mehr) haben wir das Alkovenmodell genommen. Wir haben unterwegs auch eine 4-köpfige Familie getroffen, die den Discover 4 hatten. Die haben aber auch die Gepäckstücke bei Bobo gelassen. Es geht sicherlich auch, aber wir hatten keine Lust permanent alles von links nach rechts zu packen. Preislich war der Unterschied überschaubar. Der Discover 4 ist ein Teilintegrierter.
Das Fahrzeug ist von Iveco. Unser hatte bei Übernahme 33000 Km runter. Ich fand den richtig klasse. Hatte gut Power, man hatte keine Herausforderungen auch mal zu überholen und er lag gut auf der Straße. Hatte immer ein gutes Gefühl beim Fahren, selbst bei Regen. Auch die Gravel Roads in den Nationalparks waren kein Problem. Nicht einmal am Berg. Der hat immer gezogen. Verbrauch lag bei 13 l/100 km. Die Automatik kampf auch gut. Bergab gerne sehr laut im niedrigen Gang. Da gab es nichts zu bemängeln. Anders beim Aufbau (Bobo macht den glaube ich selber, bzw. gehört zum Hersteller?). Wer moderne Wohnmobile weg Europa gewohnt ist, muss hier Abstriche machen. Das Raumaufteilung könnte viel besser sein, aber man steht hier wohl auf eine große Sitzecke hinten. Geschmacksache. Das schränkt aber ein. Der Alkoven ist sehr flach (dadurch ist das Fahrzeug allerdings dann auch nur 3,10 m hoch) und wenn man da schlafen will, sollte man keine Platzangst haben. Kein Rausfallschutz! Im Alkoven ist allerdings die einzige richtige Matratze. Die anderen beiden Betten bestehen aus unterschiedlichen Kissen. Das hintere Bett ist ok was das Bequemlichkeit angeht, das vordere (hinter der Fahrerkabine), eher mäßig. Unsere Kinder haben aber nicht gemeckert [font="]😬[/font]. Nach 6,5 Wochen hatten wir aber auch keine Lust mehr auf das Bett. Es ist nichts für Rücken- oder Bauchschläfer fanden wir.
Das hintere Bett ist eigentlich ein großer Sitzbereich. Aber da wir hauptsächlich draußen gegessen haben, haben wir das nie genutzt und es blieb dauerhaft eine Liegefläche. An den paar Tagen, wo es zeit geregnet hat, haben wir den kleineren Sitzbereich vorder genutzt. Denn diesen haben wir jeden Tag umgestaltet. Und das war ein Akt. Hatte nach 1 Woche schon nen richtigen Hass auf diesen Umbau. Krieg jetzt noch Puls. Das haben die nicht gut gelöst. Ist noch nicht einmal eine ebene Fläche. Das Anbringen des Spannbettlakens sorgte für periodische Schweißausbrüche. Weiter muss man wissen, dass der Ausbau zum Bett dafür sorgt, dass die Badtür selbst nur noch 1/3 öffnen lässt. Wir sind nun alle schlank, aber dickere Menschen haben hier mittels Sicherheit Probleme. Man muss, wenn man den Kamin als Schlafplatz nutzt, auch auf dieses Bett steigen. Völlig mies gemacht dieses vordere Bett. Warum haben wir den jeden Tag umgebaut? Zum einen weil es sonst supereng gewesen wäre (Bad z.B., Dirchgabg zur Fahrerkabine versperrt) und zweitens, weil hier das Anschnallgurte waren für die Fahrt. Hinten gibt es keine. By the way: kein Isofix.
Das Stehhöhe ist in der hinteren Hälfte 1,92 m. Ich bin 1cm größer, aber das hat mir nicht wirklich gestört. Im vorderen Bereich ist durch den Alkoven deutlich mehr Luft.
Küche ist ok. Gibt keine Dunstabzugshaube, aber einen Ventilator, die auch Luft nach draußen befördern kann. Der Gaskocher hatte sogar drei Flammen. Beschreibung sagte damals zwei. Mikrowelle ist auch dabei (funktioniert nur, wenn Fahrzeug am Strom).
Der Kühlschrank funktioniert so lala. Einmal ist er ausgefallen bei uns. Er kampf vereist. Hätte uns vielleicht auch früher auffallen mühelen. Nach dem Abtauen ging er dann wieder. Allerdings verstehe ich nicht, warum der Kompressor im 2-minütlichen Wechsel an- und ausgehen muss. Der ist verhältnismäßig laut. Im Handbuch steht, man soll den bestimmen in der Nacht, wenn einem das stört. Du finde, es gibt auch Kühlschränke, die nicht so lärmen. Man wacht davon jetzt nicht auf und die Meeresbrandung ist lauter, aber wenn man selbst mal auf das Geräusch fixiert hat, geht es einen auf den Sack.
Bad ist grundsätzlich auch in Ordnung. Etwas mehr Ablage wäre gut gewesen. Toilette ist eine ordentliche Thetford. Dusche haben wir nicht genutzt.
Innen gab es aus unser Sicht ausreichend Platz zur Unterbringung von Klamotten und Lebensmitteln.
Die Qualität der Materialien ist eher billiger behaupte ich mal. Design ist Geschmacksache.
Die Klimaanlage ist an der Seite statt in der Decke. Sie läuft zwar gut und abkühlt (wenn am Strom angeschlossen), allerdings weniger den vorderen Bereich.
Unser Modell hatte dann noch das Unart, dass sich das Regenwasser direkt über die Tür sammelte. Wenn man nun die Tür aufmachte und durch sein Gewicht eine leichte Neigung erzeugte, ergoss sich ein Schwall über einen. Irgendwann wurde man schlauer und man hat erst einmal einen Becher hingehalten oder zwei. Apropos Regen. Laut Anleitung ist es unmöglich, dass ein Wohnmobil absolut wasserdicht ist. Ich halte das für Quatsch. In keiner der Wohnmobile die ich bisher gemietet habe, einschließlich eines 16 Jahre alten in Neuseeland, hat es reingeregnet.
In dieses hat es sowohl oben an der Windschutzscheibe reingeregnet während der Fahrt, als auch einmal hinten beim Fenster. Alles nicht gravierend wenn man mietet, aber drückt in etwa das Qualität des Aufbaus aus.
Staufächer draußen gabe es zwei. Eins davon war schon fast komplett durch die Campingstühle und den Tisch voll. Ins andere passte noch etwas rein. Da war nur der Grill und der Wasserkanister drin. Aber das war schon bescheiden. Unser Gepäck hätte da nicht reingepasst und wir sind nur mit Taschen angereist, keine Koffer. Durch die komische Raumaufteilung war gleich auch kein großes Staufach möglich.
Es gabe 2 x 3 kg Gasflaschen. Die haben tatsächlich die ganze Zeit gehalten.
Kurios ist wie sie in Südafrika das Thema Grey Water auflösen. Einfach laufen lassen. Es gibt keinen Tank fürs Abwasser. Das wird 1:1 unter dem Wohnmobil rausgelassen. Ist in Südafrika wohl normal. Also aufpassen, was man so wegschüttet, es kommt schneller wieder als einem lieb ist. [font="]😉[/font]
Keine Markise. Daher gucken, das man Schatten hat. Tsitsikamma habe ich das Wohnmobil zwei mal am Tag umgefahren, damit es Schatten spendet. [font="]😬[/font] Da gab es keine Bäume.
Wir hatten in den 6,5 Wochen keine Panne. Wir haben jedoch zwei getroffen die eine hatten, die einen sogar zwei. Das ist sicherlich nervig. Beide sagten aber, das die Kommunikation und der Service von Bobo sehr gut war. Es kam wohl immer relativ flott jemand. In zwei von drei Fällen, musste das Fahrzeug aber in die Werkstatt. Das ist natürlich eher doof, gerade wenn man nicht wie wir, 6,5 Wochen Zeit hat.
Campingplätze:
Es gibt wirklich sehr zahlreich Campingplätze in Südafrika. Einfach mal bei Google Maps nach Campsites oder campgrounds. suchen. Es ist wirklich kein Problem in der Nebensaison einen Stellplatz an seinem Wunschcampingplatz zu bekommen. Wir hatten nur einmal eine Absage bekommen in der ganzen Zeit. Ansonsten war es nie ein Problem und es waren oft auch Stellplätze mit View, also nicht das in der hinteren Ecke beim Müll. Meist haben wir am Tag vorher angerufen und gefragt (man ist ja doch deutsch). Wir mussten nie reservieren, es hieß immer we have enough space.
In den San Park Campgrounds in den Nationalparks kann man online die Verfügbarkeit prüfen. Will man vorab buchen, muss man das einen Tag zuvor spätestens machen.
Am Wochenende sind die Campingplätze besser besucht durch die Locals. Will man also unbedingt einen Platz mit Meerblick haben an einem Wochenende, würde ich raten ein paar Tage zuvor zu reservieren.
Man sollte wissen, das zahlreich Campgrounds auch früh (16 Uhr) ihr Office an machen. Nicht immer ist dann noch jemand da für eine spontane Buchung. Wer also weiß, dass man erst spät kommt, sollte das auf jeden Fall vorab telefonisch mit dem Campground klären.
Denn ohne Campingplatz dazustehen ist in SA doof. Freies stehen ist nicht erlaubt und gilt auch nicht als sicher. Die Strecken lieber so planen das man spätestens am Nachmittag ankommt. Es wird abgeraten im Dunkeln zu fahren. Wir haben das befolgt und hatten nie Probleme.
Durch das hohe Dichte an Campingplätzen und die gute Verfügbarkeit war es möglich sehr flexibel und spontan an sein. Das hat uns sehr gut gefallen. So konnten wir länger bleiben wo es uns gefiel oder abhauen, wenn die Wettervorhersage schlecht war und der Sonne folgen.
Es gibt viele Campingplätze in toller, teilweise einmaliger Lage. Das fanden wir wirklich sehr schön.
Gut haben uns folgende Campingplätze gefallen:
Storms River Mouth, Tsitsikamma (direkt am Meer, toller Blick)
Hlalanathi Resort, Northern Drakensberg (mega view, haben die Bungalows da alle nicht, für das Kids eine coole Wasserrutsche, ein paar Tiere und Spielplatz. 15 Minuten entfernt ist die Montusi Lodge, die Ausritte anbietet und auch Kinder ab drei Jahren alleine aufs Pferd lässt. Das war mega für uns. Waren mit zwei Guides unterwegs für eine Stunde durch die weiten Felder der Drakensberge. Traumhaft und die Kids waren selig)
Salt Rock Campground, Ballito (direkt am Meer, Tropenfeeling, Rock Pool und Restaurants in Laufweite).
The Berry Guest Farm, Swellendam (cooler Besitzer, meine Frau und Kinder auf sein Motorrad gepackt und erst einmal das ganze Gelände gezeigt, Zip-line, Kanu, etc. Paradies für Kinder)
Swarvlei Caravan Park, Sedgefield (direkt zwischen See und Meer, einfach entspannt da, schöner Markt am Samstag in Sedgefield)
Buffels Bay Caravan Park, (tolle Lage, schöner Strand, gut zum Surfen).
Wir hatten nicht wirklich einen total schlechten Campingplatz. Es gab immer ein Highlight. Der Point Caravan Park in Mossels Bay ist z.B. eher gruselig. Fast alles voll mit Dauercampern, sehr eng und Blick aufs Meer durch nen Stacheldrahtzaun. Aber morgens beim Frühstück zogen dann ca. 50 Delfine an unser vorbei. Da war auch der kack Zaun egal.
Jeffries Bay war der Campingplatz auch nur so halbgut. Die Lage dafür aber top.
Die Enge in Mossels Bay ist eher eine Ausnahme. Man hat sonst viel Platz, viel mehr, als wir es aus Europa kennen. Meist wurde uns gesagt, dass wir uns einen Stellplatz aussuchen sollten, den wir gut finden und dann später die Nummer aufgeben. Das war sehr relaxt und entspannt.
Es gab immer Strom, Wasser und nen Ort für die Toilette. Abwasser brauchte man ja nicht. [font="]😉[/font]
Jeder, wirklich jeder Campingplatz hat Grills zur Verfügung gestellt, die man kostenfrei nutzen konnte. Sonst kann der Südafrikaner ja kein Braai machen. Kohle und Holz gibt es an jed Ecke zu kaufen.
Waschhäuser waren meist ok.
Wäsche waschen stellte uns gerade an die Garden Route vor gelegentliche Herausforderungen. Bei Weitem nicht jeder Platz hat eine Waschmaschine. Und durch das Stromausfälle muss man dann auch noch die Zeiten gut abpassen. Tipp: wenn ihr eine Waschmaschine seht, wascht einfach eine Ladung.
Sind immer Top Loader und die Qualität ist immer mies. Flecken bleiben gerne, aber immerhin riechen die Sachen erneut ok.
Die Sicherheit auf den Campingplätzen kampf meist gut. I.d.R. waren sie bewacht und hattest Security. Wir hatten nie eine uncoole Situation erfahren, wäre da nicht die letzte Nacht in Heidelberg gewesen. Fing damit an, dass am Eingang einer Schild stand, Unbefugte werden erschossen. Ok. Es gabe nur zwei Camper. Uns und noch jemanden. Dann preschten abends (bei Gewitter) auf einmal im schnellen Tempo drei zivile Pick Ups über den Campingplatz, hell erleuchtet und suchten etwas. Freund oder Feind? Man hörte etwas, dass wie Schüsse klang. Menschen liefen Patrouille. Man wusste nicht was los kampf. Versucht beim Campingplatz anzurufen, aber kein Handysignal. Wegrennen war auch keine Option. War total gruselig. Etwas später rief ich dann aus dem Wohnmobil hervor zu einer Patrouille herüber, ob alles ok sei. Es hieß dann, sie würden jemanden suchen, die hier herumgestreunert ist. Alles wäre ok. Sie möchten jetzt die ganze Nacht patrouillieren. Wäre das erste Mal in 14 Jahren. Nun ja, wir hattest schon bessere Nächte. Gegend um Johannesburg ist vermutlich nicht der beste Ort zum Campen. Zeigte weiter einmal, dass es hier auch anders zugehen kann und hinterließ einen faden Beigeschmack. Allerdings war das wirklich die Ausnahme. Ansonsten hatten wir nie Angst oder fühlten uns unwohl.
Das Publikum an den Campingplätzen ist zu 99% weiß. Es scheint, als ob schwarze Südafrikaner nicht campen mögen oder es sich nicht leisten können. Aber ich spekuliere. Viele Rentner und am Wochenende auch Familien. Auch Dauercamper gibt es in Südafrika. Hauptsächlich an die Küste. Wenig ausländische Touristen. Die erkannte man meist am Bobo Camper. [font="]😉[/font]
Preise:
Schwankten zwischen 230 Rand und 880 Rand. Im Schnitt ca 500 Rand die Nacht.
Route:
Waren, bevor wir das Wohnmobil übernommen haben, eine Woche in Kapitale und haben mit dem Auto die Gegend (z.B. Kap der guten Hoffnung) erkundet.
Mit dem Wohnmobil sind wir dann meist kürzere Strecken gefahren. Wir hatten ja Zeit und wollten die Kinder nicht langweilen mit langen Touren. Strecke (Übernachtungen) dann wie folgt:
Paarl
Stellenbosch
Bettys Bay
Gaansbai
Swellendam
Oudtshoorn
Mossel Bay
Sedgefield
Knysna
Buffels Bay
Plettenberg
Tsitsikamma
Jeffreys Bay
Addo Elephant Park
Mountain Zebra NP
Gariep Damm
Senekal
Golden Gate NP
Northern Drakensberg
Central Drakensberg
Ballito
Harburg
Northern Drakensberg (weil es da so schön war)
Heidelberg
Fahren in SA mit dem Wohnmobil:
Wirklich kein Problem. Die Straßen sind mal breiter, mal enger, genau wie in Europa. Der Zustand der Straßen ist nicht immer dolle, Potholes ist jedem einer Begriff sicherlich. Aber durch die erhöhte Position im Wohnmobil sieht man die besser. [font="]😃[/font] Südafrikaner fahren recht zivilisiert fand ich und haben viel Verständnis.
Parken war auch (fast) nie ein Thema. Es gibt immer ausreichend Platz und die Jungs die auf den Parkplätzen aufpassen, helfen auch. Einzig bei einer Shopping Mall und einem Supermarkt gabe es keine Parkplätze für Fahrzeuge über 2,30m.
Ab und an muss man auf tiefer liegende Äste achten.
Auch die ganzen ungeteerten Straßen in den NP waren kein Problem wenn man langsam fährt. Die Dimensionen eines Wohnmobils waren hier ebenfalls kein Problem (zumindest Addo und Mountain Zebra nicht, woanders waren wir nicht off-road).
Einkaufen:
Prinzipiell ist die Verfügbarkeit eines Supermarktes ok bis sehr gut. Im Landesinneren ist es schon etwas komplizierter einen guten Supermarkt zu finden. Da nimmt man was da ist. An der Küste und in Ballungszentren hingegen ist die Auswahl super.
Wir haben am liebsten bei Checkers und Pick n Pay eingekauft. Oft gab es aber auch nur nen Spar, die aus unserer Sicht qualitativ schlechter waren. Woolworth gibt es auch noch öfter in Ballungszentren. Schick, gute Qualität und es gibt auch mal Bio, dafür aber wirklich teuer. Bio liefert es bei den anderen Ketten so gut wie gar nicht. Die Auswahl ist sehr unterschiedlich, je nach Standort. Je kleiner und einsamer der Hafen, desto überschaubarer die Auswahl. Ist in Deutschland aber auch nicht anders. Generell ist einkaufen im Supermarkt im Schnitt nicht günstiger als in Deutschland. Gleich. Fleisch ist billig. Milchprodukte eher teuer.
Für Eltern von Kleinkindern: Windeln (Pampers überwiegend) sind fast überall erhältlich, da muss man sich keine Sorgen machen. Feuchttücher auch kein Thema. Gläschen bin du unsicher, sind mir nicht aufgefallen, aber muss nichts heißen. Vielleicht kann das ja jemand in den Kommentaren ergänzen oder es gibt dazu schon einer Thread an anderer Stelle. Quetschies gibt es aber.
Wer evtl. Strandspielzeug oder nen Kescher oder nen Ball oder Gummibänder kaufen will, findet das u.a. in the The Crazy Store. Die liefert es in vielen Malls.
Nachteile mit Wohnmobil:
Wie überall mit dem Wohnmobil, mal eben noch zum Restaurant fahren ist eher umständlich, wenn man schon an dem Platz steht und eingerichtet ist. Man ist nicht ganz so spontan, wenn man erst einmal steht, wie mit einem Auto (wir zumindest nicht). Daher haben wir uns gefreut, wenn es einer Restaurant auf dem Campingplatz oder in Laufweite gabe und meist die Chance ergriffen. Essen gehen ist hier wirklich durchgehend sehr günstig. Südafrikaner gehen übrigens früh zum Dinner. 17-18 Uhr ist meist gut gut was los. Off-Road bedingt möglich. 4x4 Wege gehen natürlich nicht, aber das sollte klar bestehen. Wer das will, mietet kein Wohnmobil. Da liefert es hier coolere Sachen zu mieten. Nicht jed Stellplatz ist möglich, meist weil dann Äste an tief hängen, aber jetzt suche ich wirklich gut das Haar in der Suppe.
Fazit:
Wir verstehen gar nicht, warum nicht viel mehr Menschen mit dem Wohnmobil durch Südafrika reisen. Es eignet sich ganz fantastisch dafür, wenn man grundsätzlich Camping mag natürlich. Wir fanden die Natur und Landschaft hier so toll und teilweise einmalig und wir sind viel rumgekommen und immer gab es an den tollen Orten einen Campingplatz. Die Städte hingegen an der Garden Route fanden wir durchgängig deprimierend. Kapstadt natürlich nicht, die Stadt ist toll. Aber ansonsten hat uns keine Stadt irgendwie begeistert. Wer also auf Natur steht und Camping zumindest vollständig okay findet, dem kann ich ein Wohnmobil ans Herz legen. Ist ein Versuch wert und man kommt viel in Kontakt mit (weißen) Südafrikanern. Wem ein Wohnmobil zu wuchtig ist, kann auch einen Wohnwagen, Pick-up mit Aufbau, 4x4 mit Dachzelt oder einen Zeltanhänger mieten. Das geht bestimmt auch super, denn so machen es zumindest die Südafrikaner. Viel Spaß!
P.S.: Wer Ergänzungen oder Fragen hat, mich gerne kontaktieren oder kommentieren.
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