Kribbeln in der hand und arm
Taubheit im Arm hat viele mögliche Ursachen, die von leicht bis schwer reichen. Einfaches Sitzen oder Schlafen in der falschen Position kann den Blutfluss einschränken oder übermäßigen .Kribbeln in Armen, Fingern und Händen – Ursachen
Von , Medizinredakteurin und Biologin
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Kribbeln in Armen, Fingern und Händen kann viele verschiedene Ursachen haben. Häufig kommen eingeengte Nerven als Auslöser in Betracht. Aber auch Durchblutungsstörungen oder Nährstoffmängel können dahinterstecken. Lesen Sie hier mehr zu möglichen Ursachen von Kribbeln in Armen, Fingern oder Händen!
Eingeengte Nerv als Ursache
Wenn es zum Kribbeln in Armen, Hände oder Finger kommt, sind häufig Nerven die Auslöser:
- "Eingeschlafener" Körperteil: Wenn man zum Beispiel längere Zeit in Seitenlage liegt und der Rumpf dabei schwer an den untenliegenden Arm drückt, kann dieser "einschlafen" - die Last quetscht kleine Nerven im Arm und stört die Durchblutung. Das macht sich unter anderen mit einem Kribbeln im Arm bemerkbar, das aber in der Regel bald von allein wieder abklingt.
- Einengung des Handmittelnervs: Dieses Karpaltunnelsyndrom entsteht, wenn der Handmittelnerv (mittlere Armnerv) im Karpaltunnel, einem engen Durchgang im Bereich des Handgelenks, eingeklemmt wird. Das löst oft Schmerzen, Kribbeln und/oder Taubheitsgefühle an den Fingerspitzen (Ausnahme: kleiner Finger) und eventuell auch an der Innenhand und am Unterarm aus. Oft wachen Betroffene nacht mit „eingeschlafener“ Hand auf.
- Einengung des Ellennervs: So wie der mittlere Armnerv kann auch der Ellennerv eingequetscht sein, und zwar im Bereich des Ellenbogens (Sulcus-ulnaris-Syndrom). In der Folge treten Kribbeln und Taubheitsgefühle am kleinen Finger und Ringfinger auf, später eventuell auch Handlähmungen bis hin zur „Krallenhand“. Das Sulcus-ulnaris-Syndrom kann zum Beispiel entstehen, wenn sich jemand oft an den Ellenbogen aufstützt oder monotone Bewegungen mit dem Ellenbogen macht.
Verrenkung oder Gefäßkrämpfe
Weitere mögliche Ursachen für Kribbeln in Armen, Händen oder Fingern ist eine Ellenbogenverrenkung oder Durchblutungsstörungen infolge von Gefäßkrämpfen:
- Ellenbogenverrenkung: Wenn der Ellbog nach einem Sturz auf den ausgestreckten Arm stark schmerzt, anschwillt und sich nicht mehr bewegen erlaubt, liegt vermutlich eine Ellenbogenluxation vor. In manchen Fällen löst sie auch Taubheitsgefühl oder Kribbeln in Unterschenkel oder Hand aus.
- Raynaud-Syndrom: Taube Finger, die kribbeln und weiß (blass) verfärbt sind, deuten auf das Raynaud-Syndrom hin. Dabei kommt es zu anfallsartigen, schmerzhaften Gefäßkrämpfen, die in einer vorübergehenden Mangeldurchblutung der Finger (seltener der Füße) resultieren. Nachdem die Finger wegen Blutmangels weiß geworden sind, verfärben sie sich im weiteren Verlauf blau und – sobald sich der Gefäßkrampf löst – schließlich rot.
Nährstoffmängel
Eine Mangelversorgung bestimmter Mikronährstoffe kann ebenfalls hinter Kribbeln in Armen, Fingern oder Hände stecken. Mögliche Ursachen sind beispielsweise:
- Magnesiummangel: Eine Unterversorgung mittels dem Mineralstoff Magnesium kann Muskelkrämpfe, Kribbeln in Hände und Füßen sowie Herzrhythmusstörungen hervorrufen.
- Kaliumüberschuss: Ein Zuviel an Kalium im Blut kann unter anderem Missempfindungen wie Kribbeln in Füßen und Händen sowie Muskelschwäche bewirken und die Atmung beeinträchtigen.
- Vitamin-B12-Mangel: Kribbeln an Händen/Füßen kann ein Anzeichen für einen Mangel an Vitamin B12 (Cobalamin) sein. Weitere mögliche Mangelsymptome sind zum Beispiel Blutarmut (Anämie) und Gangstörungen.
Suchen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin auf bei anhaltendem oder wiederkehrendem Kribbeln in Armen, Händen oder Fingern beziehungsweise falls Beschwerden wie Lähmungserscheinungen hinzukommen.